Apnoetauchen_Gib deinem Leben mehr Tiefe!

EINE REISE ZUM ICH

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BRIGITTE KLEFISCH

Es werden immer mehr. Noch gehört Apnoetauchen oder Freediving zu den Randsportarten. Doch das Interesse an dem Abtauchen ohne Sauerstoffflasche wächst. Für Jan Thomas Kalz, der seit seiner Kinderzeit so ziemlich alle Wassersportarten in seinem Leben ausprobiert hat, ist diese besondere Form des Tauchens nach wie vor ein kleines Abenteuer. »Es ist einfach schön, das Leben unter Wasser ohne Hilfe technischen Zubehörs zu sehen«, lautet seine Erklärung einfach und natürlich.

Die Vorstellung, die Luft anzuhalten und so lang wie möglich unter Wasser zu bleiben, löst bei Ungeübten sicherlich zunächst Unbehagen aus. Doch Jan Thomas Kalz versichert, dass das, was von außen für den einen oder anderen gefährlich aussieht, für Apnoetaucher eher eine Form der Meditation sein kann. Viele Menschen finden den Weg zu dieser Sportart über einen Yogakurs. »Im Wasser ist alles still. Fische tauchen auf. Ich sehe das pure Leben im Wasser auch noch in 20 Metern Tiefe.«

KURSE BESUCHEN
Bevor es jedoch so weit ist, ist eine gründliche Vorbereitung nötig. Das bedeutet, die Lungen vollständig mit Sauerstoff zu füllen und dabei den Körper zu entspannen. Das hilft, den Sauerstoff im Blut zu maximieren und den Co2-Gehalt zu minimieren. Tiere beherrschen bis heute dieses Verfahren. Und vermutlich ist es sogar in der DNA des Menschen zu finden. Davon ist zumindest Jan Thomas Kalz überzeugt. Es bedeutet, dass beim Abtauchen der Körper automatisch physiologisch umswitcht. »Wir sind keine Übermenschen«, lacht Jan Thomas Kalz. Denn er weiß, Menschen sind in der Lage, bestimmte Mechanismen auszulösen, und der Körper kann sich auf ein Abtauchen ohne Sauerstoffflasche umstellen.

Die Dauer des Tauchgangs hängt von den individuellen Fähigkeiten eines jeden Einzelnen ab. Wenn der Taucher das Bedürfnis verspürt, wieder an die Oberfläche zu kommen, beginnt er langsam wieder aufzutauchen. Nach jedem Tauchgang empfiehlt der Experte aus dem niedersächsischen Klein Berßen eine ausgiebige Erholungsphase, bevor der eine oder andere einen weiteren Tauchgang anstrebt.

»ES IST EINFACH SCHÖN, DAS LEBEN UNTER WASSER OHNE SICHTSCHUTZ ZU SEHEN.« JAN KALZ

Weder eine körperliche Fitness noch andere Grundvoraussetzungen gibt es für diese Sportart. Auch spielt das Alter keine Rolle. Der älteste Teilnehmer in den Tauchkursen war siebzig Jahre alt. Aber eine vorherige Rücksprache mit seinem Arzt sieht auch der begeisterte Apnoetaucher Kalz als erforderlich an. »Die Begeisterung für den Sport nimmt zu.« Was den Tauchlehrer besonders freut: Immer mehr Menschen trauen sich das Abtauchen ohne Atemgerät zu.

KLAR SEHEN
Klarsichtseen eignen sich in erster Linie für diese besondere Tauchart. Es gibt sie weltweit. Der Schluchsee in Baden-Württemberg und der Königssee in Bayern sind zwei Klarsichtseen in Deutschland. Sie verfügen über besonders sauberes Wasser, haben wenig Trübung und bieten bis in die Tiefen eine klare Sicht. Wer zunächst auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte einen Tauchturm besuchen.

In dem Indoortauchcenter werden Kurse im Freediving angeboten. Beim Schnupper-Freediven stehen Sicherheit, Atemübungen und Stretching im Vordergrund. Beim Herantasten an die eigenen Grenzen achten professionelle Apnoetaucher darauf, dass niemanden die Puste wegbleibt. Jan Thomas Kalz selbst bietet deutschlandweit Kurse an. Er empfiehlt, mindestens einen zweitätigen Kurs zu belegen. Zu seinen Spezialitäten gehört es, den angehenden Apnoetauchern während des Kurses die Möglichkeiten des Entspannens während eines Tauchgangs nahezubringen. Ein Umstand, der ihm selbst immer schwergefallen sei. Umso mehr kann er sich in die Teilnehmer hineinversetzen. »Die Mischung aus Entspannung, Technik, psychologischem Training und die Neugierde auf die Unterwasserwelt« sind die Gründe, warum für Apnoetaucher Kalz jedenfalls das Apnoetauchen die Nummer Eins in seinem persönlichen Wassersport-Ranking ist.

Apnoe-Training
Das »Apnoe Training« führt in die Welt des Trainings im Freediving ein. Es wird vermittelt, welche physiologischen und medizinischen Grundsätze das Training bestimmen und wie das Apnoetauchen systematisch verbessern werden kann. Es wird von grundlegenden Dingen bis hin zu fortgeschrittenen »Profigeheimnissen« alles angesprochen. Weiterhin sind Reisen in verschiedene Länder geplant. apnoetauchen-lernen.de